Tageslesungen
Jes 55, 10 -11 | Mt 6, 7-15
So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlaß uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben.Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen. (Mt 6, 9 ff.)
„Müde und lustlos verrichtete ich meine Yogaübungen. Man muss wissen, dass ich bis zu diesem Augenblick noch nie ein Gebet gesprochen hatte. Aber da wurde in einem Yogabuch ein christliches Gebet, und zwar das Vater-unser-Gebet vorgeschlagen. Ich begann es als Mantra vor mich hinzusagen, ausdruckslos und automatisch. Ich sprach es etwa sechsmal. Dann wurde ich plötzlich vollständig umgekrempelt. Ich begriff – nicht etwa mit meinem lächerlichen Verstand, sondern mit meinem ganzen Wesen, dass ER existiert. ER, der lebendige, persönliche Gott, der mich liebt, der aus Liebe gekreuzigte und auferstandene Gott. In jenem Augenblick ergriff mich das Geheimnis des Christentums, das neue, wahre Leben. Das war die wirkliche, die echte Rettung.“
Tajana Goritschewa
Das Vaterunser haben wir in unserer Kindheit mitbekommen als „eiserne Ration“ für unser Leben. Es tut gut, sich darauf zu besinnen, und es „neu“ zu beten – vielleicht wie Tajana Goritschewa sechsmal oder einfach nur ganz bewusst. Ich entdecke neu seine einfachen Worte: Vater – Name – Reich – Heiligung – Kommen – Brot – Schuld – Vergebung.
Wir alle bleiben Gottes Kind
Auch wenn wir schon erwachsen sind
Wir werden immer kleiner
Bis wir am Ende wissen
Vom Mund bis zu den Zehen
Wenn wir gen Himmel müssen
Gott will uns heiter sehen.“
Hans-Dieter Hüsch
(aus: Psalm 130 „In Gottes Hand“, in: Hanns Dieter Hüsch, Uwe Seidel, Ich stehe unter Gottes Schutz. Psalmen für Alletage, 1999, S.70f)
Ein wunderbarer Start in den Tag. Danke