4.Ostersonntag – der Mantel des Hirten, der Hirtin

Tageslesungen
Apg 13,14.43b-52 | Offb 7,9.14b-17 | Joh 10,27-30

Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir.  Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. (Joh 10,27-28)

Heute ist der Sonntag des „Guten Hirten“. Lange Zeit hat man aus dem lateinischen Wort für Hirt „Pastor“ die Hirtensorge allein den Priestern zugesprochen. Und deshalb an diesem Sonntag für den Priesternachwuchs gebetet. Das ist notwendig und trotzdem etwas zu kurzgedacht.

Bei Antoine d. Saint Exupery fand ich ein Gebet, das in eine andere Richtung weist, einen weiteren Horizont eröffnet. Es greift das Bild vom weiten Mantel auf, den ein Hirt trägt, nicht nur weil er sich damit wärmen, sondern hin und wieder auch das verletzte Schaf bergen kann. So betet Antoine d. Saint Exupery:
Herr, leih mir ein Stück von deinem Mantel, damit ich die Menschen mit der Last ihrer Sehnsucht darunter berge.

Wer so betet, der oder die folgt dem Guten Hirten Jesus, indem er oder sie selbst zum Hirten, zur Hirtin wird.
Wer so betet, lässt den anderen nicht allein, sondern gibt ihm zu verstehen:
* Es ist gut, dass Du da bist – so wie Du bist
* Ich bin mit Dir, was auch geschieht

Bitten wir also nicht nur um Menschen für den kirchlichen Dienst, beten wir, dass es Menschen gibt, die uns bergen, und dass auch wir zu solchen Hirten werden:
Herr, leih mir ein Stück von deinem Mantel,
damit ich die Menschen mit der Last ihrer Sehnsucht darunter berge.

(c) Wilfried Schumacher

2 Gedanken zu “4.Ostersonntag – der Mantel des Hirten, der Hirtin

  1. Ich glaube nicht an Zufälle…
    Danke für diesen tröstenden Text an einem Tag, an dem wir erfahren mussten, dass mitten im Leben der Tod eintritt und eine Familie mit zwei Jugendlichen nun ohne ihre Mutter auskommen muss!

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