Samstag nach Aschermittwoch

Tageslesungen
Jes 58, 9b – 14 | Lk 5, 27 – 32

So spricht der Herr: Wenn du der Unterdrückung bei dir ein Ende machst, auf keinen mit dem Finger zeigst und niemand verleumdest, dem Hungrigen dein Brot reichst und den Darbenden satt machst, dann geht im Dunkel dein Licht auf, und deine Finsternis wird hell wie der Mittag. Der Herr wird dich immer führen, auch im dürren Land macht er dich satt und stärkt deine Glieder. Du gleichst einem bewässerten Garten, einer Quelle, deren Wasser niemals versiegt. (Jes 58, 9 ff.)

Wer Liebe schenken will, muss selbst mit ihr beschenkt werden. Gewiss, der Mensch kann – wie der Herr uns sagt – zur Quelle werden, von der Ströme lebendigen Wassers kommen (vgl. Joh 7,37–38). Aber damit er eine solche Quelle wird, muss er selbst immer wieder aus der ersten, der ursprünglichen Quelle trinken – bei Jesus Christus.
(Benedikt XVI. Enzyklika „Deus caritas est » 2006)

Ich selbst kann zur Quelle werden.
Gott traut mir etwas zu.

Urs Flükiger  / pixelio.de
Dass Du an jedem neuen Tag
der Quelle nahe bist,
die immer fließst,
- und wenn Du neben Dir
dann andere durstig siehst,
auch einen Becher hast,
um ihnen auszuteilen, -
das ist mein Wunsch für Dich
in wen'gen Zeilen.

(Helga Rusche)

(c) Wilfried Schumacher

Freitag nach Aschermittwoch

Tageslesungen
Jes 58, 1-9a | Mt 9, 14-15

So spricht Gott, der Herr: Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. (Jes 58)

„Wir müssen aufpassen, dass wir kein rein formales Fasten praktizieren oder ein Fasten, das uns in Wirklichkeit »satt« werden lässt, weil wir uns dann mit uns selbst im Reinen fühlen. Das Fasten hat einen Sinn, wenn es wirklich unsere Sicherheit in Frage stellt und auch wenn daraus eine Wohltat für die anderen hervorgeht, wenn es uns hilft, den Stil des Guten Samariters zu pflegen, der sich über den Bruder in Schwierigkeiten beugt und sich um ihn kümmert. Das Fasten beinhaltet die Entscheidung für einen maßvollen Lebensstil; ein Leben, das nicht verschwendet, ein Leben, das nicht »wegwirft«.“(Papst Franziskus)

Und wie ist mein Lebensstil?

„Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und Kranke, Alte und Schwache, und mehr noch als Raum gab es für sie: Liebe für die, die der heidnischen wie der gottlosen Welt nutzlos erschienen und erscheinen.‘
Heinrich Böll

(c) Wilfried Schumacher

Donnerstag nach Aschermittwoch

Tageslesungen
Dtn 30, 15- 20 | Lk 9, 22 – 25

Mose sagte zum Volk:
Hiermit lege ich dir heute das Leben und das Glück, den Tod und das Unglück vor. Wenn du auf die Gebote des Herrn, deines Gottes, auf die ich dich heute verpflichte, hörst, indem du den Herrn, deinen Gott, liebst, auf seinen Wegen gehst und auf seine Gebote, Gesetze und Rechtsvorschriften achtest, dann wirst du leben und zahlreich werden, und der Herr, dein Gott, wird dich in dem Land, in das du hineinziehst, um es in Besitz zu nehmen, segnen.Den Himmel und die Erde rufe ich heute als Zeugen gegen euch an. Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. (Dtn 30, 15 ff.)

Die Kölner Band „Die Höhner“ hat vor über 20 Jahren eine Ballade geschrieben mit dem Refrain:
Lust auf Leben, Lust auf Liebe, Lust auf Lust,
Lust auf Bratkartoffeln und nen fetten Kuss,
Lust auf Leben, Lust auf Liebe, Lust auf Doll,
Lust mein Maul nicht zu halten, wenn ich soll,
Lust auf dicke rote Grütze und auf jede kleine Pfütze.
Lust auf Leben, Lust auf Liebe, Lust auf Lust.

Der Liedtext verbindet viele Schicksale: denn Lust auf Leben – das ist eine geheimnisvolle Kraft, die Menschen am Leben erhält. Und das Gegenteil ist uns auch klar: ohne Lust am Leben stirbt der Menschen bei lebendigem Leibe.

Die Lust auf Leben kann man nicht machen, nicht herbeirufen, sie wächst in uns heran –nicht zuletzt als Echo auf die Liebe der anderen, die Anerkennung und Wertschätzung, die wir erfahren. Wer erlebt, dass er nicht allein lebt, in dem kann die Lust auf Leben eher Wurzel schlagen.

Im Alten Testament stellt Gott den Menschen vor die Alternative: „Leben und Tod lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also das Leben, damit du lebst, du und deine Nachkommen. (Dtn 30,19)

Wähle das Leben!“ Für mich ist es nicht vermessen, zu übersetzen: Hab’ Lust am Leben!

Sie dürfen auch in der Fastenzeit das Lied der Höhner anhören. Lassen Sie sich anstecken von der Lust auf Leben! Den ganzen Songtext finden Sie hier.

(c) Wilfried Schumacher

Aschermittwoch

Tageslesungen
Joel 2,12-18; 2 Kor 5,20 – 6,2; Mt 6, 1-6; 16 -18

Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da, der Tag der Rettung. (2 Kor 6,2)

Der Ritus des Aschenkreuzes ist sehr alt. Asche ist das Zeichen der Vergänglichkeit, aber auch das Zeichen der Umkehr und Erneuerung. Im Symbol der Asche ist uraltes Wissen der Menschen aller Völker und Religionen lebendig geblieben – auch wenn die meisten heute über Heizung verfügen und kaum noch mit Asche in Berührung kommen. So erleben wir kaum noch die Verwandlung, die geschieht, wenn wir Dinge verbrennen und sie im Feuer zu Asche werden.

Das Wasser ist wie die Asche ein Beispiel für Verwandlung. Jeder Tropfen Wasser ist schon unzählige Male als Regen vom Himmel gefallen. Jeder Schluck Wasser, den wir trinken, hat schon den Durst anderer Menschen und Tiere gestillt.

Weil das Wasser den unendlichen Weg der Wandlungen geht, ist Leben auf unserem Planeten möglich.

Das Geheimnis der Verwandlung bestimmt auch den Weg des Menschen oft mehr, als ihm bewusst ist. Jeder Tag fordert uns heraus, uns auf das große Spiel der Wandlungen einzulassen. Niemand bleibt, wie er ist. Wer festhalten will, was jetzt ist, erstarrt zum Tod.

Wer sein Leben festhalten will, wird es verlieren. Nur wer es preisgibt, entdeckt neue Formen des Lebens. Dies ist das Anliegen der vierzig Tage Fastenzeit: „Kehrt um! Bekehrt euch!

Der Weg zum Osterfest bringt Bewegung in verhärtete und erstarrte Zustände. Nur wer diesen Weg der Reinigung und Verwandlung mitgeht, wird das Leben gewinnen. Der Aschermittwoch erinnert uns nicht nur an die Vergänglichkeit aller Dinge, sondern auch an die Verwandlung, die neues Leben zeugt.

Der Wassertropfen wird uns als Titelbild von „wortzumtag“ die Fastenzeit über begleiten.

(c) Wilfried Schumacher

Am Aschermittwoch geht es los!

Jeden Tag in der Fastenzeit gibt es hier die Angaben der Schriftstellen aus der Liturgie, einen geistlichen Impuls und einen weiteren Text!
Die Fastenzeit war in der frühen Kirche die Zeit, in der sich die Taufbewerber auf ihre Taufe an Ostern vorbereiteten – die Schriftlesungen der Liturgie boten ihnen einen Grundkurs im Glauben.
Machen wir uns auf den Weg nach Ostern.
Lesen Sie dazu auch: wie umgehen mit den Impulsen?

Abonnieren Sie den Blog per E-Mail -bitte rechts eintragen! Sie erhalten dann jeden Tag den Impuls als E-Mail auf Ihren Rechner oder Ihr Mobiltelefon.

Ein Tropfen genügt……

…um das Wasser in Bewegung zu bringen. Wie kleine Tropfen wollen auch die täglichen Impulse hier in diesem Blog in der Fastenzeit sein! Freuen Sie sich schon jetzt auf diese Begleitung durch diese besondere Zeit des Jahres, die Sie hoffentlich an dem einen oder anderen Tag in Bewegung bringt. Am Aschermittwoch geht’s los! Abonnieren Sie diese Zeit und Sie erhalten täglich eine E-Mai! Unterstützen Sie diese Seite mit einer kleinen Spende, um ihre Kosten mit zu tragen.

(c) Wilfried Schumacher

2.2. Fest der Darstellung des Herrn – Maria Lichtmess

Tageslesungen
Mal 3, 1–4 | Hebr 2, 11–12.13c–18 | Lk 2, 22–32
Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet,
und Herrlichkeit für dein Volk Israel. (Lk 2,30 – 32)

Video 2017

Wie wäre es mit einer Auszeit im Heiligen Land im Mai 2020?
begleiten Sie mich eine Woche ins Heilige Land – in einer kleinen Gruppe. Es sind noch einige Plätze frei. Nähe Informationen und Anmeldung HIER

(c) Wilfried Schumacher