Tageslesungen
Jes 58, 1-9a | Mt 9, 14-15
So spricht Gott, der Herr: Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen, an die Hungrigen dein Brot auszuteilen, die obdachlosen Armen ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deinen Verwandten nicht zu entziehen. (Jes 58)
„Wir müssen aufpassen, dass wir kein rein formales Fasten praktizieren oder ein Fasten, das uns in Wirklichkeit »satt« werden lässt, weil wir uns dann mit uns selbst im Reinen fühlen. Das Fasten hat einen Sinn, wenn es wirklich unsere Sicherheit in Frage stellt und auch wenn daraus eine Wohltat für die anderen hervorgeht, wenn es uns hilft, den Stil des Guten Samariters zu pflegen, der sich über den Bruder in Schwierigkeiten beugt und sich um ihn kümmert. Das Fasten beinhaltet die Entscheidung für einen maßvollen Lebensstil; ein Leben, das nicht verschwendet, ein Leben, das nicht »wegwirft«.“(Papst Franziskus)
Und wie ist mein Lebensstil?
„Selbst die allerschlechteste christliche Welt würde ich der besten heidnischen vorziehen, weil es in einer christlichen Welt Raum gibt für die, denen keine heidnische Welt je Raum gab: für Krüppel und Kranke, Alte und Schwache, und mehr noch als Raum gab es für sie: Liebe für die, die der heidnischen wie der gottlosen Welt nutzlos erschienen und erscheinen.‘
Heinrich Böll
(c) Wilfried Schumacher