6.Januar Fest der Erscheinung des Herrn

Wir haben seinen Stern aufgehen sehen
und sind gekommen, um ihm zu huldigen.

Mt 2,2

Alles beginnt mit der Sehnsucht.
Nelly Sachs

Kapitell (Meister Gislebertus ?) – Kathedrale Autun

„Wir haben seinen Stern aufgehen sehen“ sagen die Weisen aus dem Morgenland dem König Herodes – mehr verraten sie uns nicht über diesen Stern und haben damit ganze Generationen von Sterndeutern in Atem gehalten, die immer noch versuchen, nachzuweisen, daß damals in jenen Jahren ein besonderer Stern sich gezeigt habe, der Halleysche Komet, oder ein besonders helle Kombination von Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische – damit ist unsere ach so wissenschaftsgläubige Welt dann zufrieden.
Der Stern hat die Menschen immer schon fasziniert. Was veranlasst Menschen eigentlich, einem Stern zu folgen? Aufzubrechen – ohne Ziel? Fortzugehen, ohne zu wissen, wie lange?
Man wird sich wundlaufen an der Antwort, wenn man nicht gleichzeitig von der Sehnsucht des Menschen spricht. Jeder von uns trägt eine Sehnsucht im Herzen, die ihn suchen lässt, nicht nur einen Moment, sondern vielleicht ein ganzes Leben lang. Eine Sehnsucht, die Kraft gibt, nicht nachzulassen bei der Suche. Sie kann ganz unterschied-lich ausschauen, aber immer gleicht sie einem Stern, der einen aufbrechen lässt.
Von Exupéry stammt das Wort: „Wenn du ein Schiff bauen willst, suche nicht Holz und Handwerker, sondern suche Männer, die die Sehnsucht nach dem weiten Meer im Herzen tragen.“ Die Sehnsucht ist der Motor, der mich beginnen lässt.
Das heutige Fest fragt nach als Erstes nach unserer Sehnsucht? Nach dem Stern in unserem Leben.

Die „Sternsinger“ können dieses Jahr nicht in die Häuser kommen. Sie wollen Ihnen aber einen digitalen Besuch abstatten. Ein Klick genügt und Sie öffnen ihnen die Tür. Vergessen Sie bitte nicht die Spende.

(c) Wilfried Schumacher

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