Donnerstag nach dem 4.Fastensonntag

Jeder Mund, der lügt, soll sich schließen, der Mund, der frech gegen den Gerechten redet, hochmütig und verächtlich. Wie groß ist deine Güte, die du bewahrt hast für alle, die dich fürchten; du hast sie denen erwiesen, die sich vor den Menschen bei dir bergen.
Psalm 31,19-20

Der Stoff ist voller Falten und Verletzungen, fast wie unsere Haut. Er ist auseinander geschnitten, wieder zusammengelegt und mit goldenem Faden genäht. Das erinnert an die Nähte von Chirurgen oder an Narben, die bleiben. Der Faden soll Heilung und Zukunft ermöglichen.
Die Künstlerin hat das Blumen-Muster der Bettwäsche aufgegriffen und zwölf Blumen aus Blattgold aufgetragen. Sie symbolisieren Kraft und Schönheit des neu erblühenden Lebens.
Das Leiden und der Schmerz können überwunden werden. Gold ist die Farbe der Ewigkeit und Hinweis auf Gott, der neues Leben schenkt.

Du stellst meine Füße auf
weiten Raum
die Würde der Menschen:
Der aufrechte Gang
auf Füßen die tragen
und brechen
und heilen
Blumen
hast du ausgestreut
Unbeirrt
mit Narben und auf Krücken
folgen wir
dieser goldenen Spur.
© Ricarda Moufang, Frankfurt a. M.

Hungertuch konkret: Corona hat sichtbar gemacht, was möglich ist, wenn Menschen in einer Situation der Bedrohung Verantwortung füreinander übernehmen. Sich Aufmerksamkeit schenken und Unterstützung für die Schwächsten im eigenen Lebensumfeld anbieten. Jede und jeder von uns kann sicher unzählige Beispiele nennen, wo Blüten in der vergangenen Zeit aufgebrochen sind und Neues gewachsen ist. Für die Künstlerin sind die Blumen ein Symbol für das Vertrauen in das Leben und in Gott. Ist mein Lebensstoff auch mit Goldfäden durchwoben.

(c) MISEREOR-Material zum Hungertuch

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