Aschermittwoch 2022 – Aufbruch

Haben Sie auch schon einen guten Vorsatz für die Fastenzeit: kein Alkohol, keine Süßigkeiten, nicht zu rauchen, weniger Fernsehen ?

„Fastenzeit“ – d.h. für die meisten Zeitgenossen „Verzicht“. Einmal im Jahr ist in unserer Überflussgesellschaft der Verzicht „in“. Wie wäre es, wenn Sie in diesen Wochen, nicht nur verzichten, sondern auch aktiv etwas für sich tun– etwa indem

  • Sie sich an einem oder mehreren Tagen der Woche Zeit nehmen für sich,–
  • Sie sich eine Atmosphäre der Stille und der Sammlung schaffen
  • Sie zur Ruhe kommen, die Last und die Unruhe des Tages hinter sich lassen. (vielleicht zünden Sie bewusst eine Kerze an oder setzen sich in eine Kirche am Rand Ihrer tägliche Wege oder an einen stillen Platz, Ihren „Lieblingsplatz“ in der freien Natur).

Wann könnte das sein? Wo könnte das sein?
Vor uns liegt ein langer Weg – mehr als sechs Wochen lang. Was ist Ihr Ziel? Was möchten Sie erreichen? Je konkreter Sie das fassen, umso einfacher wird der Weg dorthin.

Vielleicht hilft Ihnen in den ersten Tagen eine Geschichte

Der Weise ging über den Marktplatz, kaufte aber nichts. Und das tat er immer wieder. Schließlich fragten ihn seine Schüler: „Warum gehst du immer über den Markt und schaust alles an, wenn du sowieso nichts kaufst?“ Darauf der Weise: „Ich will einfach nur wissen, was ich alles nicht brauche. um leben zu können.“
10.000 Dinge besitzt jeder Deutsche, statistisch gesehen. Ein Blick in die Küche, auf den Schreibtisch, auf den Arbeitsplatz, in eine Schublade, auf Speicher und Keller genügt, um diese Zahl überprüfen und realisieren zu können. Alles zu zählen, würde wohl nicht viel Sinn machen.
So nehme ich die Zahl 10.000 einfach mal als richtig an. Nur ein einfaches Beispiel dazu: Es genügt ja schon längst nicht mehr, nur ein Fahrrad zu haben. Es braucht dazu einen Kilometerzähler (natürlich elektronisch!), Schlösser, Spezialhandschuhe, Helm und Schuhe, Spezialtrikot, besondere Getränke, Taschen und vielerlei Krimskrams zum Reparieren und für Unterwegs.
Der Philosoph Sokrates meinte: „Nichts zu bedürfen ist göttlich, möglichst wenig zu bedürfen, kommt der göttlichen Vollkommenheit am nächsten.“
Wieviele Dinge braucht der Mensch wirklich? In jungen Jahren habe ich tatsächlich einmal aufnotiert, was ich alles im einzelnen besessen habe. Damals ging alles noch leicht in drei oder vier Pappschachteln hinein.
Viele Dinge sind wirklich wichtig und nicht einmal der Gerichtsvollzieher darf sie pfänden. Die Fastenzeit läßt vielleicht erkennen, daß wir uns vieles anschaffen, was eigentlich unnötig ist.

Was ist wirklich wichtig in meinem Leben?

Dieser Impuls muss nicht am ersten und auch nicht an einem Tag „bearbeitet“ werden. Sie haben ja (fast) immer eine Woche Zeit. Manches benötigt die „rechte Zeit“, den „rechten Ort“. Gönnen Sie sich beides. Und noch ein Tip: Schreiben Sie doch auf, was Sie bewegt hat!

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