Ein wenig Musik und die Einladung, noch einmal zurückzuschauen auf die vergangene Woche:
ist es Ihnen gelungen, die Langsamkeit zu entdecken? Haben Sie sich Notizen gemacht?
Feste Bräuche
„Es muss feste Bräuche geben“ sagt der Fuchs im Kleinen Prinzen. Feste Bräuche, sogenannte „Rituale“ geben unserem Leben eine Ordnung. Der Fuchs beschreibt es so: „Dies ist etwas, das einen Tag vom anderen unterscheidet, eine Stunde von der anderen Stunde“.Die äußere Ordnung aber hilft den Menschen auch innerlich zur Ordnung zu kommen.
Fragen:
> Welche äußere Ordnung hat mein Leben?
> Wie ist mein Tag strukturiert?
> Gibt es „feste Bräuche“? – Was bewirken sie? Helfen sie mir und anderen (mit mir) zu leben?
> Was müsste ich verändern?
Machen wir es konkret – überall gibt es Gewohnheiten, die gut sind und welche, die nicht gut sind:
Meine Art zu leben, das ist
- die Art wie ich mir, den Mitmenschen und der Umwelt begegne;
- mein bloßes Zuschauen oder Aktivsein, sich langweilen oder interessiert fragen, auseinandersetzen und handeln;
- meine Beziehung zu meinem Körper, wie ich ihn belaste, vergifte, fordere, bewege, »seine Signale wahrnehme«
- das Glas Alkohol, das ich noch zusätzlich trinke, der TV-Konsum, das stundenlange Streamen, das Arzneimittel, das nicht notwendig ist
- meine Schwäche, Zweifel, Belastung und Grenze, die ich resignierend hinnehme oder an denen ich wachse;
- mein Stil, Auto zu fahren, meine Art, etwas ruhiger anzugehen oder zu hetzen;
- meine Art, mich Spannungen hinzugeben oder zu wissen, wann ich mich wie entspannen kann;
- zu erkennen, wann und wie ich über mich selbst, meine Familie, Karriere, Freunde, mein Leben nachdenken sollte, was sich wirklich verändern muss und lässt;
- wie ich es wage, mein Leben so zu verändern, dass ich mit Leib und Seele mich wohlfühle;
- meine Art, zuzuhören oder wegzuhören, auf etwas einzugehen oder es zu übergehen, mich gegenüber anderen zu öffnen oder zu verschließen, zu vertrauen oder misstrauen, zu helfen oder auszuweichen;
- mein Staunen oder achtlos darüber Wegsehen, mein dankbarer oder genusssüchtiger Umgang mit den Gaben der Schöpfung;
- die Zeit, die ich mir nehme oder nicht nehme, für Stille und Besinnung, Lektüre und Weiterbildung, Begegnung mit Menschen und mit Gott;
- kurz: mein Tun und Lassen, was ich denke und fühle, erhoffe und lebe.
Wenn Sie etwas verändern wollen, dann tun Sie es Schritt für Schritt, eins nach dem anderen. Die Fastenzeit ist eine gute Gelegenheit, damit zu beginnen.
Sie sind eingeladen, zu beten:
Gott,
die Kraft zum Kämpfen, der Mut zur Veränderung
wachsen nicht aus meiner Trägheit,
sondern aus der Ruhe meines Herzens und dem Samenkorn meiner Hoffnung.
Ich bitte um die Kraft zum Kämpfen,
den Mut zur Veränderung,
die Ruhe meines Herzens
und um Deine Mitsorge ,
beim Wachsen meiner Hoffnung, damit ich lerne, aus Dir zu leben.
Dieser Impuls muss nicht am ersten und auch nicht an einem Tag „bearbeitet“ werden. Sie haben eine Woche Zeit (und wenn Sie wollen, auch noch länger). Manches benötigt die „rechte Zeit“ und den „rechten Ort“. Und: vielleicht schreiben Sie auf, was Sie bewegt.