Te Deum in Corona-Zeiten

Dich Gott,
erkenne ich an als unendlichen Gott aller Welten.
Nichts Größeres kann ich denken und reden als Dich,
In Deinen hellen und in Deinen unergründlich dunklen Gewändern.

Über alle Maßen Wunderschönes,
Freude, Kreativität, Freiheit und Liebe
Schenkst Du den Menschen.

Maßlos unverständlich und unverzeihlich ist,
Was Du den Menschen an Leid und Schmerz antun lässt und antust.
Durch Krankheit, Katastrophen, Schmerz und Menschengewalt.
Unverständlich bleibst Du uns, die wir mit dem Übel leben müssen.
Führe uns nicht in Versuchung, böse zu sein und Leid anzutun.
Angesicht des Schrecklichen: zerbrich unsere Hoffnung nicht.

Dir halten wir den Irrsinn vor, der in Deiner Schöpfung begegnet.
Du beruhigst nicht mit Entschuldigungen.
Du beantwortest die Warumfrage nicht.
Du entziehst dem Leiden jegliche Begründung.
Sollten wir mit dem Leiden den Abbruch von Dir begründen?

Mit Christus gibst du uns einen Hoffnungsschimmer aus der Zukunft der Welt:In Christus schenkst Du Worte des ewigen Lebens,
der ewigen Gerechtigkeit und der ewigen Liebe.

In Christus erlebst Du Leben, Freude und Leiden der Menschen.
In Christus erfährst Du selbst die Verlassenheit von Dir.
In Christus erfährst Du Deine eigene Abwesenheit.

In Christus schreist Du mit den Schreienden.
In Christus schweigst Du mit denen, die nicht mehr schreien können.
In Christus schreist Du für die, die verstummt sind.

In Deinem Sohn hörst Du die Klagen der Menschheit gegen Dich selbst.
In Deinem Sohn sühnst Du, was Du uns antust.
Im Geist Deines Sohnes bist Du allen zuinnerst nahe.
Im Geist Deines Sohnes erlebst Du unsere Verzweiflung.

So bleibst Du bei uns, wenn wir Dir nicht verzeihen können.
Du bleibst bei uns, wenn wir nicht mehr glauben wollen.
Du siehst und hörst unsere Hilflosigkeit,
Von und zu Dir zu sprechen
Dein Geist vollendet unsere Worte,
Unsere Bitte, unseren Dank, unsere Klage, unser Magnifikat.

(C) Prof. Dr. Otmar Fuchs (Quelle: https://www.feinschwarz.net/corona-krone-der-schoepfung/#more-24979)